Totgeglaubte leben länger

Unter diesem Motto könnte man die Begegnung...
Spielbericht vom 20. Oktober 2025
Der Spielbericht wird präsentiert von:
...zwischen dem SV Burgaltendorf und der Zweitvertretung von Rot Weiß Essen zusammenfassen. Wie schon in Heisingen und bei der Pokalniederlage in Niederwenigern sahen die zahlreichen Zuschauer eine hochklassige Partie, in der die Krippel-Schützlinge einen 0:3 Halbzeitrückstand noch egalisieren konnten. Pünklich pfiff der Unparteiische Jannik Albrecht mit seinem Team das Spiel an und es dauerte keine vier Minuten, bis ihre Entscheidung (bzw. Nichtentscheidung) für Aufsehen sorgte. Kapitän Kai Nakowitsch schickte mit einem langen Ball Laurin Kamperhoff auf die Reise, der vor seinem Gegenspieler und vor allem auch vor dem herausstürmenden Keeper Malte Simon Brüning an den Ball kam und umgerappelt wurde. Aus einiger Entfernung ein glasklarer Foulelfmeter, der aber nicht gegeben wurde. Die Rot Weißen hatten nach acht Minuten ihren ersten Abschluss, aber Luiz-Simon Kreisköthers Versuch ging weit am Tor vorbei. Michael Siminenkos Schuss aus spitzem Winkel stellte für Brüning kein Problem dar. Die Gäste waren feldüberlegen, hatten aber keine zwingenden Aktionen in Tornähe. Mit schnellem Umschaltspiel kam der SVA zu einem Treffer, der aber richigerweise wegen Abseitsstellung nicht gegeben wurde. Nico Großheimann bediente Siminenko, dessen Schuss vom Keeper abgewehrt wurde, den Nachschuss versenkte Kamperhoff zur vermeintlichen Führung...aber nein. Dann hatte das Unparteiischenteam seinen nächsten Auftritt. Eine aus Betrachtersicht (und dieser stand diesmal keine 10 Meter entfernt) harmlose Abwehraktion von Tim Karkau wurde zum Entsetzen als Foulspiel gewertet. Den folgenden Strafstoß verwandelte der Spielführer Burak Bahadir sicher zum Führungstreffer. Der Gast erhöhte in den letzten 10 Minuten der ersten Halbzeit den Druck. Maximillian Luke Wagner rettete mit einer Faust nach einer Flanke von Kevin Grund vor einem einköpfbereiten Essener. Einen Kopfball von Joel Leon Bema nach Eckball wurde zu einem weiteren geklärt. Ein guter Spielzug führte dann zum 0:2. Über rechts setzte sich ein RWE Akteur stark gegen drei durch und legte Artin Kordi auf, der unaufgeregt einnetzte (43.). Damit nicht genug. Nach einem unsauberen Abspiel von Wagner ging es ganz schnell und Marcel Platzek erzielte seinen 11. Saisontreffer zur 3:0 Pausenführung.
Die zweiten 45 Minuten begannen mit Verspätung, da ein unbekannter Hooligan des SV Burgaltendorf sich der Eckfahne bemächtigte und diese erst nach einer Verfolgungsjagd zurückgab ("lol"). Trainer Andreas Krippel brachte für Karkau Jannis Böhmer, der hinten für Stabilität sorgen sollte. Der SVA wurde sicherer in seinen Aktionen und mit den weiteren Einwechselungen von Jonas Rölver und Sky Lietzau schien nochmals ein Ruck durch die Mannschaft zu gehen. Unaufhörlich rannten die Blau Weißen an und der Gast beschränkte sich darauf, das Ergebnis zu verwalten. Allerdings dauerte es bis zur 75. Minute, ehe der höchst verdiente Anschlusstreffer fiel. Rölver mit einem plazierten Treffer in die rechte untere Ecke sorgte für das 1:3. Ergebniskorrektur? Hätte man meinen können. Aber die Mannschft wollte mehr und setzte sich in der gegnerischen Hälfte fest. Den Akteuren der Zweitvertretung des Drittligisten fiel so gut wie nichts mehr ein, teilweise wurden die Bälle einfach nur noch unkontrolliert geklärt...unterbrochen von ein-zwei wirklich gefährlichen Aktionen. Dann wieder die unparteiischen Leiter des Spieles. Diesmal wurde ein -wieder aus Betrachtersicht- klares Foul an Rölver im Sechzehner nicht geahndet. Das Bemühen des SVA wurde trotzdem belohnt. Ein Freistoß von Kamperhoff segelte an Freund und Feind und am verdutzten Keeper Brüning vorbei ins Netz (89.). Geht da noch was? Und ob. Im Halbminutentakt wurden sich Chancen erspielt und in der 4. Minute der Nachspielzeit traf Leon Metke mit dem Kopf nach einem Eckball zum vielumjubelten und auch mehr als verdienten, eigentlich nicht mehr für möglich gehaltenen Ausgleich. Plötzlich war dann der RWE wieder da und hatte in der letzten Minute noch zwei Großchancen, aber der Innenpfosten und Keeper Wagner hatten etwas dagegen. Abpfiff und grenzenloser Jubel.
"Hammer, was die Mannschaft in den letzten Wochen abliefert. Was für eine Moral, nach 0:3 Halbzeitrückstand so wiederzukommen." war nicht nur der 1. Vorsitzende Martin Neuhaus begeistert. "in den ersten 45 Minuten waren die Beine schwer. Der Motor sprang erst nach der Pause an." erklärte Siminenko die erste Halbzeit, in denen die 120 Minuten vom Pokalfight in Niederwenigern noch in den Knochen steckten. Wie die Mannschaft aktuell tickt, zeigt auch die Antwort des frisch verletzten Alkan Albyrak. Angesprochen auf den Zeitpunkt der Verletzung "Du warst gerade in bestechender Form und unter den ersten Elf gesetzt." die lapidare Aussage: "Ich komme einfach noch besser wieder."
Noch ein Wort in eigener Sache. Wer meine Berichte liest, weiss, dass ich mich selten zu den Schiedsrichtern äussere...und wenn, dann meistens positiv. Was aber heute präsentiert wurde, war schon bedenklich. Denn wenn weder dem SVA- noch dem RWE-Lager zuzuordnende Zuschauer nach dem Spiel meinten: "Heute musstet ihr aber gegen 14 Gegner spielen." spricht das Bände.