Hochverdiente Niederlage

Nach zwei guten Spielen auf dem Boden der Tatsachen zurück

Mit einer vor allem auch in dieser Höhe nicht kalkulierten Heimpleite präsentierte sich die I. Mannschaft am vergangenen Sonntag bei sommerlichen Temperaturen nicht unbedingt von ihrer besseren Seite. Dabei fing alles so gut an. In der dritten Minute plazierte Julian Bluni einen Freistoß aus dem Halbfeld massgerecht auf Kevin Sokhan-Sanj, der aus kürzestzer Distanz am gegenerischen Keeper scheiterte. Wie Efe Özkan diesen Ball parieren konnte, bleibt ein Rätsel, ebenso wie die unbeantwortete Frage: "Was wäre passiert, wenn dieser Ball drin gewesen wäre?" Eine nachvollziehbare, aber letztendlich sinnfreie Frage.

In der Folgezeit bestimmte der Gastgeber das Geschehen und kombinierte durchaus gefällig, aber bereits nach einer Viertelstunde fiel auf, dass die Mannen um Kapitän Lukas Kuhlmann zu häufig mit langen Bällen operierte, hier vor allem auch über Keeper Pattrick Hollenbeck. In der 10. Minute der erste gefährliche Angriff der Mülheimer, aber der Lauf über die rechte Abwehrseite des SVA und die abschliessende Flanke durch Kaan Atik konnte von Sokhan-Sanj geblockt werden. Ebenso blieben zwei Versuche auf der Gegenseite von Felix Scheider in der dicht gestaffelten Abwehr hängen. Mit der zweiten offensiven Aktion dann schon die Führung für die Elf von Trainer Hakan Katircioglu. Nach einer scharfen und präzisen Ecke wuchtete Mete Kaan Yaris die Kugel ins Burgaltendorfer Tor. Ein schönes Tor und ein wirklich nur schwierig zu verteidigender Standard. Ab diesem Zeitpunkt lief nicht mehr viel bei den Burgaltendorfern. Auch wenn Jonas Rölver und Kirill Naumov urlaubs- bzw. verletzungsbedingt fehlten, kann und darf das keine Entschuldigung sein für das kopflose und uninspirierte Auftreten der Mannschaft. Der Mülheimer FC wurde zunehmend galliger und gewann einen Großteil der Zweikämpfe. Auch wenn die Elf von Trainer Andreas Krippel sich versuchte zu wehren, es fehlte der letzte Einsatz. Hollenbeck klärte nach einem Ballverlust von Alexander Piwetz zur Ecke, auch in der 30. Minute war er bei einem Freistoß zur Stelle. Zwei Minuten später traf Stefan Gräler ein, der zum Anpfiff schmerzlich vermisst wurde. Einen hervorragend vorgetragenen Angriff über die linke Angriffsseite des Gastes vollendete Anil Yilderim mit einem gefühlvollen Kopfball in die lange Ecke zur 2:0 Pausenführung. Auch ein sehenswerter Treffer.

Das Trainerteam versuchte alles und wechselte zur Halbzeit 4 (vier!) mal aus. Aber der gewünschte Effekt blieb aus. Im Gegenteil, man verschlimmbesserte die Situation und lud den Gegener durch teils katastrophale Ballverluste förmlich zum Toreschiessen ein.

Eine Riesenchance vergab der Gast unmittelbar nach Wiederanpfiff des insgesamt überragend leitenden Unparteiischen Solomon Anderson, der allerdings auch gut unterstützt wurde von seinen Assistenten Simon Wessel und Jan Jennessen. Einen plazierten Freistoß aus gut 30 Metern von Kuhlmann konnte Özkan zur Ecke abwehren. Die Wechsel beim Gast zwischen der 60. und 70. Minute fruchteten schon eher und Burgaltendorf konnte sich bei ihrem Keeper bedanken, dass kein weiterer Treffer fiel...bis zur 84. Minute. Yildrim mit seinem zweiten Tor besiegelte endgültig die verdiente Niederlage. Passend zum Spiel jagte Scheider in der Schlussminute einen Ball zu einem Field Goal über den Zaun.  

Sicherlich sollte man die Leistung nicht überbewerten (ebenso wenig wie die des ersten Spieles), aber eine deutliche Leistungssteigerung ist nötig und die Verantwortlichen werden nach den Gründen dieser Leistung sicherlich in dieser Woche fahnden. Schon nächsten Sonntag gibt es die Gelegenheit zur Rehabilitation, steht das Heimderby gegen den bis dato sieglosen Nachbearn von Blau Gelb Überruhr an. Eine wichtige Begegnung, die zunächst Weichen stellen kann für die nächsten Wochen.