Wenn es läuft...

...dann läuft es

Auch in Hamborn setzte es für die Engelmeyer-Elf eine Niederlage. Wie diese zustande gekommen ist, kann man kaum in Worte fassen. Waren wir gegen Überruhr besser und hätten zumindest ein Remis verdient gehabt, so MUSSTEN wir diese Partie für uns entscheiden. Das Trainerteam hatte einige Ausfälle zu kompensieren und stellte die Anfangsformation um. Thimo Sous, heute erneut mit einem (fast) makellosen Auftritt, begann in der Innenverteidigung. Das Tor hütete Maurice Lorenz für den arbeitenden Jan Unger. Schevan Rascho rückte in die Anfangsformation. Kapitän Matteo Viefhaus bildete die einzige Spitze, Felix Scheider liess sich ins Mittelfeld zurückfallen und Jason Lee Gerhardt ersetzte Jonas Rölver.  Von Beginn an war klar, dass man Hamborn zwingen wollte das Spiel zu machen, um selbst mit Kontern Nadelstiche zu setzen. Und das Konzept ging auf. Der erste erwähnenswerte Abschluss des Gastes nach 8 Minuten. Edisher Ugrekhelidze bediente Scheider, der für Julian Bluni auflegte, dessen Schuss aber über das Tor flog. Gegenüber nahm Tim Keinert einen Diagonalpass über 40 Meter sensationell mit und lief über die linke Seite auf das Burgaltendorfer Tor zu, Lorenz verkürzte den Winkel, die Hereingabe konnte geklärt werden. Ein Freistoß von Sous verpuffte ergebnislos. Dann die bis dahin größte Möglichkeit für den SVA. Ein schöner Spielzug, ausgehend von Kirill Naumov, gelangte über Scheider zu Nils Unger, der aus 10 Metern schwach mittig aufs Tor abschloss, so dass Torhüter Muhammed Sadiklar keine Probleme hatte den Ball fest zu halten (20. Minute). Hamborn hatte deutlich mehr Spielanteile, aber wie vorgenommen kam der SVA immer wieder zu Kontern, die aber teilweise überhastet abgeschlossen wurden bzw. durch unnötige Ballverluste und schlampige Abspiele unterbrochen wurden. Nach einer halben Stunde fast die Führung für die Heimmannschaft, aber Can Yilmaz köpfte freistehend statt Richtung Tor die Kugel aus der Gefahrenzone. Der direkte Gegenzug brachte dann den Führungstreffer für die Blau Weißen. Bluni flankte von der Aussenlinie in die Mitte, ein Hamborner Verteidiger vertändelte den Ball, Scheider war zur Stelle und schob ein. Die nächste Chance das Ergebnis auszubauen vergab Bluni. Im Mittelfeld wurde ein Angriffsversuch abgefangen, Scheider umspielte 2 Gegner und legte auf Bluni, der freistehend aus 10 Metern mit rechts in den wolkenverhangenen Himmel schoß. In den letzten 5 Minuten der ersten Halbzeit spielten sich dann unglaubliche Szenen vor dem Hamborner Tor ab. Rascho setzte sich stark auf der linken Seite durch und bediente Scheider, der dreimal die Möglichkeit zum Abschluß hatte, schliesslich aber geblockt wurde (vielleicht einfach mal mit Picke). Dann eine noch größere Chance. Menschenseelenallein vor dem leeren Tor gelang es ihm, den Ball NICHT im Tor unterzubringen. Eine sogenannte 1000 %ige Möglichkeit, die man machen muss. Aus dem Nichts in der letzten Spielminute der ersten Halbzeit der völlig überraschende und unverdiente Ausgleich. Ein Abschlag wurde im Mittelfeld per Kopf zurück Richtung Burgaltendorfer Tor bugsiert, wo Yilmaz völlig allein auf Keeper Lorenz zulief und den Ball in die rechte Ecke zum 1:1 einschob. Was die Abwehr sich hier dachte bleibt ein Geheimnis. Der Unarteiische Marten Kaufels, der unaufgeregt die Partie gut leitete, liess die Mannschaften sofort in die Halbzeit gehen. Anstatt mit 3:0 zu führen stand es 1:1.

Kurz nach Wiederanpfiff ersetzte Joans Rölver den angeschlagenen Rascho, kurze Zeit später kam Dasilva Matondo für Ugrekhelidze. Das Spiel drehte sich nun. Burgaltendorf hatte mehr Ballbesitz, der Gastgeber seinerseits verlegte sich aufs kontern. Nach einem Ballverlust von Rölver fast der Führungstreffer, aber der Unparteiische entschied auf abseits, der Schuss ging auch vom Pfosten wieder ins Feld zurück. Auf der Gegenseite konnte Torhüter Sadiklar einen Eckball von Sous nur mit Mühe kurz vor dem Einschlag aus der Gefahrenzone fausten. Nach Zuspiel von Unger zielte Rölver rechts am Tor vorbei. Zwei Schussversuche von Rölver und Scheider wurden im letzten Moment geblockt. Matondo erkämpfte sich in der gegnerischen Hälfte den Ball, drang in den Strafraum ein und wurde durch ein plumpes Foulspiel gestoppt. Kaufels entschied sofort auf Strafstoß. Sous schnappte sich den Ball...und brachte ihn nicht an Sadiklar vorbei. In der 93. Minute dann der völlige Niederschlag. Ein schnell ausgeführter Freistoß, wie beim ersten Gegentreffer pennte wieder die Defensive und der freistehende Nico Klotz hatten keine Mühe den vielumjubelten Siegtreffer für seine Farbe zu erzielen. 

Sprachlos und niedergeschlagen verließen die wenigen Burgaltendorfer die Platzanlage. „Wenn man ein solches Spiel gegen den bis dato schwächsten Gegner nicht gewinnt...gegen wen dann?“ spukte in vielen Köpfen. „Nur ein wenig Spielglück und du gewinnst hier mit drei Toren Unterschied. Man kann dem Trainerteam und der Mannschaft keinen Vorwurf machen. Taktik und Umsetzug waren gut. Einzig die Effektivität geht uns ab.“ fand auch Jörg Oswald nur wenig Worte.