Mit dem FC Kray schaltete der Landesligist im Achtelfinale bereits den dritten Oberligisten aus und steht völlig verdient im Viertelfinale. Vor einer anschaulichen Kulisse pfiff der Unparteiische Martin Ulankiewicz die Partie pünktlich an. Beiden Mannschaften merkte man den gegenseitigen Respekt an, sie wollten keine Fehler machen und versuchten durch Ballbesitz Sicherheit zu bekommen. Nach 3 Minuten die erste Offensivaktion des Tabellenvierten aus der Oberliga, aber der Versuch von Patryk Niedzicki ging weit über das Tor. Niedzicki war es auch, der sich auf Krays linker Seite durchsetzte, seine Hereingabe aber fand keinen Abnehmer. Nach einem sehenswerten Spielzug war plötzlich Girolamo Tomasello frei vor dem Gehäuse, aber er verfehlte sein Ziel knapp, der Ball ging am langen Eck vorbei ins Toraus. Dann die erste wirkliche Möglichkeit für den Gastgeber. Sam Soltani flankte aus dem Stand mit dem rechten Fuß hinten vorbei an seinem linken (klingt hölzern, war aber hochgradig geschmeidig) auf den Kopf von Kreshnik Vladi, der Keeper Stefan Jaschin keine Abwehrmöglichkeit bot. 1:0 in der 12. Minute...sollte das wieder eine Pokalsensation geben? Der Schreiber hatte -allen die es hören wollten und auch denen, die es nicht hören wollten- einen klaren Sieg vorausgesagt. In der Folge drängte die Elf von Philip Kruppe auf den Ausgleich, hatte auch deutlich mehr Ballbesitz, kam aber aus dem Spiel heraus kaum zu Chancen. Zu gut stand die Burgaltendorfer Defensive, zu engagiert gingen die Mannen um Mittelfeldmotor Thimo Sous in die Zweikämpfe. So musste ein Standard herhalten, um eine Krayer Möglichliet zu kreieren. Kevin Barra versuchte sich mit einem direkten Freistoß, aber Jan Unger klärte souverän zur Ecke. Dann fast das 2:0. Glänzend frei gespielt rettete Jaschin mit einer spektakulären Parade gegen Vladi (20. Minute). Die Krayer erhöhten nun den Druck und Souflan Rami verzog knapp am rechten Winkel vorbei. Erneut Niedzicki hatte eine gute Einschussmöglichkeit in mehr als abseitsverdächtiger Position, aber der Pfiff des Unparteiischen blieb wider Erwarten aus. Der SVA schaffte in dieser Phase zu wenig Entlastung, rettete sich aber mit dem knappen Vorsprung in die Pause, auch weil Unger kurz vor dem Halbzeitpfiff noch einen Freistoß von Yassine Bouchama zu Ecke abwehren konnte. Das Spiel von Bouchama war Sinnbild für die Partie. Man sah deutlich seine Klasse, wenn er am Ball war, aber durch intensives Zweikampfverhalten und immer wieder stören verlor er sichlich die Lust am Spiel.
Mit Freude erwarteten die Zuschauer die zweiten 45 Minuten und waren gespannt, ob der Gastgeber das Tempo kräftemäßig würde halten können und wie der Oberlgist auf den Rückstand reagieren würde. Torjubel in der 48. Minute. Kevin Sokhan-Sanj war nach einem Freistoß von Sous mit dem Kopf zur Stelle und erzielte das 2:0. Dachten man zumindest einige Sekunden. Der Treffer wurde aber wegen angeblicher Abseitsstellung nicht gegeben. Eine wohl deutliche Fehlentscheidung, wie einige Besucher feststellten, die auf der Höhe des Balles standen. So verstummte der Jubel schnell, um wenige Minuten erneut aufzubranden. Instinktiv bewegte sich Jason Lee Gerhardt in den Raum und bekam promt die Kugel in den Fuß gespielt. Routiniert versetzte er Jaschin und es stand 2:0. Wer nun einen Sturmlauf des Oberligisten erwartete, wurde enttäuscht. Plötzlich hatte der SVA mehr vom Spiel und begeisterte mit einigen schönen Ballstaffetten. Kray schien sich seinem Schicksal zu ergeben und wehrte sich nur bedingt. In der 62. Minute machte Kirill Naumov den Deckel drauf. Hervorragend frei gespielt umkurvte er den Krayer Keeper und schob zum vielumjubelten 3:0 ein. Was folgte war eine kurze ruppige Phase mit insgesamt 4 gelben und einer gelb-roten Karte für Kray und zwei gelben Kartons für den SVA. Hier machte sich sicherlich auch der Frust breit, beim klassentieferen Landesligisten so düpiert zu werden. Auch wenn der Treffer zum 1:3 noch fiel (87. Maurice Tavio Y Huete). muss sich die Kruppe Elf den Vorwurf gefallen lassen, nicht genug investiert zu haben. Was auf Seiten der Burgaltendorfer nicht der Fall war. Von Beginn an stemmte man sich gegen den hohen Favoriten und zwang diesen zu Fehlern, die eiskalt genutzt wurden. Eine insgesamt sensationelle Leistung, die alle Akteure in Blau Weiß ablieferten. Bei allem Jubel über den fussballerischen Abend möchte ich an dieser Stelle allen Freiwilligen danken, die weniger bis nichts vom Spiel gesehen haben, weil sie kassieren, zapfen, grillen oder anders machen mussten. Hut ab und DANKE... auch unseren Fans aus Hannover, die erneut eigens angereist waren, um nun das 3. Pokalspiel unserer Mannschaft zu sehen. Wir freuen uns auf die nächste Runde und hoffen -das ist der Traum der Mannschaft und auch vieler im Verein Tätigen- auf Rot Weiß Essen als nächsten Gegener (auch wenn RWE erst gegen die Spielvereinigung Schonnebeck gewinen muss).
Fotos: Thorsten Tillmann
SV Burgaltendorf
FC Kray
Verbands-Pokal